Tuesday, September 13, 2016

AME 2016

AME is the AstroMesse (Astronomy Fair) in Villingen-Schwenningen. In 2006 – right about at the time when I decided to move to Switzerland – the first AME took place, with John Dobson being the main “attraction”. I have visited this fair four or five times so far, since it is a mere two hours’ drive from my home. At this fair, pretty much all relevant manufacturers, dealers, service providers and publishers from Germany, Switzerland, Austria, Italy and even Chile, Namibia and Morocco, as well as some other countries, exhibit products and services.
When I first visited such a fair, everything was new and overwhelming. The telescopes shown were usually bigger than mine (4.3” at that time) – and way more expensive. Now, being kind of an old-stager, I focus on new developments in amateur astronomy. In case there are any...
My impression of the current development is that everybody seems to spring at photography. Equipment gets more and more sophisticated and complex. You don’t have to be David Malin any more to obtain wonderful images. While I like looking at well-processed “pretty pictures”, my main interest is still observing. And it kind of gets boring having to look at the 50,000thpicture of M51. Where are images of UGC 1999 or the such?
Well, that seems to be the way of progress – and  I also witness this in other areas, too.
Some 15 to 20 years ago, visual observation was the lulu, when production of affordable medium-sized mirrors (I am talking of apertures up to 20”) came up. Then h-alpha telescopes were built at an accessible price. For the last couple years, astrophotography seems to be what most amateur-astronomers are focusing on.
For me personally, there were not too many new things to see that I am interested in. I have all eyepieces I need and the biggest scope I saw was an 18”. I would have loved to see some bigger ones, though. An Orion monster scope would have been neat, for example (I know, nobody can afford, but how many can afford the AZ5000 mount exhibited?).
Since weather was quite pleasant, I had the chance to look through some h-alpha telescopes. The sun in a 152mm h-alpha did absolutely look fantastic. If I had the money... :-)
Some impressions are in the pictures below.

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Die AME ist die Astromesse in Villingen-Schwenningen. 2006 – ziemlich genau zu der Zeit als ich mich dazu entschied, in die Schweiz zu ziehen – fand die erste AME statt, mit John Dobson als „Hauptattraktion“. Bis dato habe ich diese Messe vier- oder fünfmal besucht, da es nur zwei Stunden Autofahrt von mir zu Hause aus sind. Auf dieser Messe präsentieren alle namhaften Hersteller, Verkäufer, Dienstleister und Verlage aus Deutschland, der Schweiz, Österreich, Italien und sogar Chile, Namibia und Marokko, nebst anderen Ländern, ihre Produkte und Dienstleistungen.
Als ich das erste Mal eine solche Messe besucht habe, war alles neu und überwältigend. Die ausgestellten Teleskope waren typischerweise größer als meines (11cm damals) – und deutlich teurer. Nun wo ich ein eher alter Hase bin, fokussiere ich mich auf die Entwicklungen in der Amateurastronomie, wenn es denn welche gibt...
Mein Eindruck der derzeitigen Entwicklung ist, daß sich jeder auf Fotografie zu stürzen scheint. Das Zubehör wird immer ausgeklügelter und komplexer. Man muß nicht mehr David Malin heißen, um wundervolle Bilder zu bekommen. Während ich mir gerne gut prozessierte hübsche Bilder anschaue, gilt mein Hauptinteresse nach wie vor dem Beobachten. Und es wird ehrlich gesagt ein wenig langweilig, das 50.000ste Bild von M51 anzuschauen. Wo sind Bilder von UGC 1999 oder so?
Nun, das scheint der Fortschritt zu sein – und ich beobachte das in anderen Gebieten genauso.
Vor 15 bis 20 Jahren war visuelles Beobachten der Bringer, als die Herstellung von bezahlbaren mittelgroßen Spiegeln aufkam (damit meine ich Öffnungen bis 20“). Dann wurden erschwingliche H-Alpha-Teleskope gebaut. In den letzten Jahren scheinen sich Amateurastronomen auf Astrofotografie zu fokussieren.
Für mich persönlich gab es nicht zu viele neue Dinge zu sehen, die mich interessierten. Ich habe alle Okulare, die ich brauche und das größte Teleskop, welches ich gesehen habe, war ein 18-Zöller. Ich hätte aber sehr gerne größere gesehen. Ein Orion Monsterscope zum Beispiel wäre toll gewesen (ich weiß, das kann sich keiner leisten, aber wie viele können sich die ausgestellte AZ5000 Montierung leisten?)
Da das Wetter sehr angenehm war, hatte ich die Möglichkeit, durch ein paar H-Alpha-Teleskope zu schauen. Die Sonne sieht in einem 152mm H-Alpha-Teleskop absolut fantastisch aus. Wenn ich das Geld hätte... :-)
Einige Eindrücke finden sich in den unten gezeigten Bildern.

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Monday, September 12, 2016

Mercury Transit Special Award / Merkurtransit Spezialaward

In May, a rare Mercury transit took place. This only happens 13 or 14 times per century. I have had the pleasure of witnessing two of them, already. The last one visible from my home was in 2003. We had superb weather back then.
Accidentally, I found out that there was the chance to gather a special award from the Astronomical League for sending in own calculations for the astronomical unit by using transit photographs taken at the same time but from distant locations.
So, I used my own images and compared them with images taken at the Big Bear Solar Observatory (BBSO) in California.
The trick is simple:
Due to the finite distance of Mercury, there will be a parallax when observed from different and distant locations. This is always the case, but when the Sun acts as the background, the astronomical unit (a fundamental quantity) can be calculated.
I have seen several reports on such measurements. One of them used self-taken h-alpha images and h-alpha images from BBSO. He came really close to the desired value.
Well, neither do I have a h-alpha telescope or any other fancy camera equipment nor am I a very experienced photographer. So, I tried best to overlay my own white light images with h-alpha images taken by BBSO.
I had a set of three images that had BBSO companions taken only a couple seconds apart, but the best result was achieved by a single image overlayed with another one taken only one second apart.
My result was OK, 154 million km is a mere 2.5% off the exact value. But uncertainty is quite big because solar structures in white light and h-alpha differ a little. Therefore, overlaying could only be achieved by some three pixels which translate to ca. ±18 million km.

I think is is quite impressive what a private person can comprehend nowadays. But it is even more imressing, what scientists a couple hundred years ago achieved. Think of the times when they travelled around the globe in order to observe even more rare Venus transits – they were able to determine the astronomical unit quite exactly, without GPS, internet and pocket calculators.

As a reward for my submission, I received a certificate and a hat pin. This is my fifth Astronomical League Award so far.

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Im Mai fand ein seltener Merkurtransit statt. Dies geschieht nur 13 oder 14 mal pro Jahrhundert. Ich hatte das Vergnügen, bisher zwei davon selbst zu sehen. Der letzte, welcher von meinem Zuhause aus sichtbar war, fand 2003 statt. Damals hatten wir fantastisches Wetter.
Zufällig fand ich heraus, daß es die Möglichkeit gab, einen Special Award der Astronomical League zu ergattern, wenn man eigene Berechnungen für die Astronomische Einheit einsendet, für welche man Transitbilder, welche zu gleichen Zeiten aber an entfernten Orten aufgenommen wurden, verwendet. Also nutzte ich meine eigenen Bilder und verglich sie mit Transitbildern, welche vom Big Bear Solar Observatory (BBSO) aus Kalifornien aus aufgenommen wurden.
Der Trick ist ganz einfach:
Aufgrund der endlichen Entfernung des Merkurs gibt es eine Parallaxe, wenn man ihn von verschiedenen und weit entfernten Orten beobachtet. Dies ist immer der Fall, aber wenn die Sonne als Hintergrund agiert, dann kann die Astronomische Einheit (eine fundamentale Größe) errechnet werden.
Ich habe mehrere Reporte über solche Messungen gesehen. Einer nutzte selbst erstellte H-Alpha-Bilder und verglich diese mit H-Alpha-Bildern des BBSO. Er kam dem gewünschten Wert sehr nahe.
Nun, ich habe weder ein H-Alpha-Teleskop oder eine noble Kamera, noch bin ein besonders erfahrener Fotograf. Also habe ich mein Bestes gegeben, um meine Weißlichtbilder mit H-Alpha-Bildern des BBSO zu überlagern.

Ich habe insgesamt drei Bilder, die BBSO-Gegenstücke mit nur wenigen Sekunden Differenz besitzen, aber das beste Resultat erzielte ich mit einer einzelnen Aufnahme, die mit einer weiteren nur eine Sekunde später aufgenommenen überlagert wurde. Mein Ergebnis war OK, 154 Mio. km sind nur 2,5% vom exakten Wert entfernt. Aber die Unsicherheit ist ziemlich groß, da sich die Strukturen auf der Sonne im Weißlicht und in H-Alpha etwas unterscheiden. Daher konnte die Überlagerung nur auf etwa 3 Pixel genau erfolgen, was sich zu ±18 Mio. km übersetzt.

Ich denke es ist recht beeindruckend, was man als Privatmann heutzutage nachvollziehen kann. Es ist aber noch beeindruckender, was Wissenschaftler vor ein paar hundert Jahren erreicht haben. Man denke an die Zeiten, als diese über den ganzen Globus reisten, um noch seltenere Venustransits zu beobachten – sie waren in der Lage, die Astronomische Einheit recht exakt zu bestimmen, ohne GPS, Internet oder Taschenrechner.

Als Belohnung für meine Einsendung erhielt ich ein Zertifikat und eine Anstecknadel. Dies ist mein bislang fünfter Astronomical League Award.

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250

Have I already mentioned, that I love planetary nebulae? Just kidding… Of course I have. Although I probably have sketched more galaxies in sum (cause there simply are way more of them), I like planetary nebulae (PN) most of all celestial objects. They come in a variety of forms, brightnesses and sometimes even colors. Cosmologically seen, PNs are flashes in the pan that only last a couple thousand years before fading below detection limit.

There are more than 1,000 known planetary nebulae in our home galaxy besides several thousand more known ones in other galaxies (especially M87 as far as I know). Last Saturday night, I observed my 250th. This milestone was one of my goals for 2016 and it seems to be a good time to recapitulate some of my observations. 
 

In no particular order, here are some of my PN observations that come to my mind:
 

In 2002 I finished building an 18” Dobsonian. Shortly after that I took it to a region called Vogelsberg (within the German-speaking amateur astronomy scene this is a well known place) in central Germany north-east of Frankfurt. NGC 6905 – a bright PN in Delphinus – was one of my targets back then. The structures compared to my 4.3” telescope I used before where overwhelming. I was happy that I built the scope – and lucky that it worked so well.
 

In 2010 I spent half a year in Tucon, AZ, USA. What a wonderful time I had  - especially astronomy-wise. I bought a 16” Dobsonian and observed pretty much at every clear night at which the moon would not interfere (I sometimes drove up the mountain late after midnight when the moon had set). On Jerry Farar’s land close to the New Mexico border I had the darkest night ever with a faintest star of 7m4 if I recall correctly. Of all objects, the wonderfully structurized PN IC 5148/5150 in the constellation Grus is still very present in my memories. I even saw the central star (16m5ish) – this was verified by more observers. At home (southern Germany) this constellation is always below horizon.
 

I do not know how often I have seen the ring nebula in Lyra. I still have not seen the involved stars with my 18” telescope, yet. However, I saw them in the newly set-up 32” telescope on Mt. Lemmon when I visited a course held by Adam Block.
 
Back in Europe I observed the Headphone nebula (Jones-Emberson 1) in a miraculous night in the Austrian Alps. Faintest star was 7m2 and I really observed some peculiar stuff, e.g. a gravitational lens (no kidding) – i.e. the famous twin quasar QSO 0957+561. OK, drifting away here... The headphone nebula is very structurized and absolutely deserves its naming. At that time I was still living in Switzerland. Half a year later I moved to Germany (my country of origin) and was able to observe the (most likely) closest PN Sh2-216. This object is a real toughie and I needed several attempts until I finally was confident in having seen it. I wrote an article about that object for the German VdS-Journal für Astronomie (the club magazine of the biggest German amateur astronomical society).
 

So, let’s come to #250. Most of the last couple dozen PNs I observed were stellar or close to being stellar. This would not really dignify the number. Thanks to my friend Frank Leiter, I have a list of planetary nebulae that he already has observed while I haven’t. So, I picked an Abell PN out of the list. At first, I wanted to observe Abell 63 in Sagitta. Sure enough, a tree blocked the view. So, I took Abell 71 which is right next to Deneb, the main star of the constellation Cygnus. Most of the Abell PNs are quite extended objects and very dim. Very often they are regarded as unobservable – which absolutely is not true. So far, I have seen some 20ish Abell PNs with my own eyes and probably some 20 more are within the reach of my telescope.

Abell compiled and published the list in 1966. From 86 entries, 79 are still considered real planetary nebulae (the rest being galaxies, a supernova remnant, non-proven PNs and one object on unknown nature). Only four objects in this list were known before. So, George Abell did a good job.

Sky condition in that night were pretty good. I logged a faintest star of 7m0. My notes to Abell 71 are: Typical Abell PN, nebula only definitely seen at 65x (1mm exit pupil), requires UHC or [OIII] filter to see, circular, no central star, dimension determined using field-sweeping technique and averted vision, a black cloth over the head helps enormously; thrilling star field.
 

Well, Abell 71 was really worthy. I wonder what PN #300 will be. Let’s talk about that in about two years.

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Habe ich schon erwähnt, daß ich Planetarische Nebel liebe? OK, nur ein Spaß… natürlich habe ich das schon. Auch wenn ich in Summe vermutlich mehr Galaxien gezeichnet habe (einfach, weil es davon viel mehr gibt) mag ich von allen Himmelskörpern die Planetarischen Nebel (PN) am meisten. Es gibt sie in unzähligen Formen, Helligkeiten und manchmal sogar Farben. Kosmologisch gesehen sind PNs Eintagsfliegen, welche nur ein paar tausend Jahre bestehen, bevor sie unter die Nachweisgrenze verschwinden.

Es gibt über 1000 bekannte Planetarische Nebel in unserer Heimatgalaxie nebst weiteren tausenden bekannten in anderen Galaxien (besonders M87, soweit ich weiß). Vergangene Samstag Nacht habe ich meinen 250. PN beobachtet. Dieser Meilenstein war einer meiner Ziele für 2016 und es erscheint mir eine gute Zeit zu sein, einige meiner Beobachtungen zu rekapitulieren.


In keiner besonderen Reihenfolge sind hier nun ein paar meeiner PN Beobachtungen, die mir in den Sinn kommen:


Im Jahre 2002 habe ich meinen 18” Dobson fertig gebaut. Kurz darauf fuhr ich in den Vogelsberg (ein in der Amateurszene wohlbekannter Flecken) im Zentrum Deutschlands, nordöstlich von Frankfurt am Main. NGC 6905 – ein heller PN im Delphinus – war eines meiner Ziele. Die Strukturen im Vergleich mit meinem 4,3“ Teleskop, welches ich zuvor benutzte, waren überwältigend. Ich war glücklich, dass ich dieses Fernrohr gebaut hatte – und „glückvoll“, dass es so gut funktionierte.


2010 verbrachte ich ein halbes Jahr in Tucson, Arizona in den Vereinigten Staaten. Welch wundervolle Zeit ich damals hatte – besonders astronomisch gesehen. Ich kaufte ein 16“ Dobson und beobachtete so ziemlich jede klare Nacht, in welcher der Mond nicht stört (manchmal fuhr ich den Berg weit nach Mitternacht hoch, wenn der Mond spät unterging). Auf Jerry Farar’s Grundstück nahe der Grenze zu New Mexico, hatte ich die bislang dunkelste Nacht überhaupt mit einer Grenzgröße von 7m4, wenn ich mich recht erinnere. Von allen Objekten ist mir der wunderbar strukturierte PN IC 5148/5150 im Grus in meinem Gedächtnis noch sehr präsent. Ich sah sogar den Zentralstern (etwa 16m5) – was von weiteren Beobachtern bestätigt wurde. Bei mir zu Hause (Süddeutschland) ist dieses Sternbild immer unter dem Horizont.


Ich weiß nicht, wie oft ich den Ringnebel in der Leier schon gesehen habe. Mit meinem 18“ Teleskop habe ich nach wie vor keinen der involvierten Sterne gesehen. Diese sah ich jedoch mit dem neu errichteten 32“ Teleskop auf dem Mt. Lemmon, als ich einen Kurs von Adam Block besuchte.


Zurück in Europa beobachtete ich den Kopfhörernebel (Jones-Emberson 1) in einer magischen Nacht in den Österreichischen Alpen. Der schwächste Stern hatte 7m2 und ich konnte wirklich abgefahrene Sachen beobachten, z.B. eine Gravitationslinse (kein Scherz) – nämlich den berühmten Doppelquasar QSO 0957+561. OK, ich schweife ab… Der Kopfhörernebel ist sehr strukturiert und verdient seinen Namen zu recht. Damals lebte ich noch in der Schweiz. Ein halbes Jahr später zog ich nach Deutschland (mein Herkunftsland) und konnte den (wahrscheinlich) nächstgelegenen PN Sh2-216 beobachten. Dieses Objekt ist ein echt harter Brocken und ich habe mehrer Anläufe gebraucht, um endlich sicher zu sein, ihn gesehen zu haben. Über dieses Objekt habe ich einen Artikel im VdS-Journal für Astronomie geschrieben (Vereinszeitschrift der größten deutschen amateurastronomischen Vereinigung).


Kommen wir nun also zu #250. Die meisten der letzten paar Dutzend PNs, welche ich beobachtet habe, waren stellar. Dies würde aber die Nummer nicht würdigen. Dank meines Freundes Frank Leiter habe ich eine Liste mit Objekten, welche er schon erfolgreich beobachtet hat, während sie mir noch fehlen. Also wählte ich einen Abell PN aus der Liste. Zunächst wollte ich Abell 63 im Sagitta beobachten. Natürlich versperrte ein Baum die Sicht. Also nahm ich Abell 71, welcher sich direkt bei Deneb befindet, dem Hauptsstern des Sternbildes Cygnus. Die meisten Abell PNs sind sehr ausgedehnte Objekte und schwach. Sie werden sehr oft als unbeobachtbar angesehen – was aber absolut nicht der Wahrheit entspricht. Bis jetzt habe ich etwa 20 Abell PNs mit meinen eigenen Augen gesehen und vermutlich weitere 20 sind in Reichweite meines Teleskopes.

Abell erstellte die Liste und veröffentlichte sie 1966. Von 86 Einträgen werden heute 79 als echte Planetarische Nebel angesehen (der Rest sind Galaxien, ein Supernovaüberrest, nicht-bestätigte PNs und ein Objekt unbekannter Natur). Nur vier Objekte davon waren schon vorher bekannt. George Abell hat also eine gute Arbeit gemacht.

Die Himmelsbedingungen in dieser Nacht wearen ziemlich gut. Ich notierte einen schwächsten Stern von 7m0. Meine Beschreibung für Abell 71 ist: Typischer Abell PN, Nebel sicher nur bei 65x gesehen (1mm Austrittspupille), erfordert einen UHC oder [OIII]-Filter, rund, kein Zentralstern, Ausdehnung mittels field-sweeping und indirektem Sehen bestimmt, ein schwarzes Tuch über dem Kopf hilft enorm, aufregendes Sternenfeld.


Nun, Abell 71 war absolut würdig. Ich frage mich, welcher PN #300 sein wird. Reden wir darüber in etwa zwei Jahren.


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Sketches from top to bottom:

(1) IC 5148/5150 (as seen with 16" aperture)
(2) Jones-Emberson 1 (in an 18" telescope)
(3) NGC 6905 (18")
(4) Sh2-216 (18")
(5) Abell 71 (18") / #250

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Zeichnungen von oben nach unten:

(1) IC 5148/5150 (mit 16" Öffnung gesehen)
(2) Jones-Emberson 1 (in einem 18" Teleskop)
(3) NGC 6905 (18")
(4) Sh2-216 (18")
(5) Abell 71 (18") / #250







Thursday, September 1, 2016

Jupiter-Venus conjunction / Konjunktion von Jupiter und Venus


Last Saturday, the planets Venus and Jupiter came very close (approx. 0.1° minimum and some 0.25° as seen from my position – this is less than a full moon’s disk diameter). The day before, we had wonderful conditions and so I was able to marvel at the approximation above the Lake of Constance.
On conjunction day I was invited to a fellow coworker’s wedding in Switzerland. There is a nice German saying which goes literally: You cannot  dance at two weddings at the same time (which means You can't have your cake and eat it too.)
However, I took a 127/1500 Maksutov telescope and a camera along and tried to document the celestial happening.
Conditions were not ideal: Beside the shallow angle of the ecliptic at that time of year, clouds from approaching thunderstorms hid the planets most of the time. Furthermore, I used a really crappy tripod for the focal length.
Nevertheless, there are images on which both planets are (more or less) sharp. While the images are not superior, there are still some things that can be seen. First of all, Jupiter is bigger in apparent size compared to Venus. Venus, on the other hand, is brighter than Jupiter and shows some phase. Additionally, the atmospheric dispersion can be distinguished. Unfortunately, the Galilean Moons are not on the images. I leave that to people with better equipment.

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Am vergangenen Samstag kamen die beiden Planeten Venus und Jupiter sehr nahe (minimal etwa 0,1° und etwa 0,25° von meiner Position aus – das ist weniger als ein Vollmonddurchmesser. Tags zuvor hatten wir wunderbare Bedingungen und so war ich in der Lage die Annäherung über dem Bodensee zu bestaunen.
Am Tage der Konjunktion war ich auf die Hochzeit eines guten Arbeitskollegen in die Schweiz eingeladen. Es gibt ja das nette Sprichwort, dass man nicht auf zwei Hochzeiten gleichzeitig tanzen kann.
Wie dem auch sei, ich hatte einen 127/1500 Maksutow und eine Kamera dabei und versuchte das himmlische Ereignis zu dokumentieren.
Die Bedingungen waren nicht ideal: Neben dem flachen Winkel der Ekliptik zu dieser Jahreszeit haben Wolken von aufziehenden Gewittern die beiden Planeten die meiste Zeit verborgen. Weiterhin nutzte ich ein wirklich miserables Stativ für die Brennweite.
Trotzdem gibt es ein paar Fotos auf welchen beide Planeten (mehr oder weniger) scharf sind. Während die Bilder nicht übefrragend sind, gibt es doch einj paar Dinge zu sehen. Als erstes ist Jupiter größer im scheinbaren Durchmesser als Venus. Venus andererseits ist heller als Jupiter und zeigt etwas Phase. Zusätzlich kann noch die atmosphärische Dispersion deutlich wahrgenommen werden. Leider sind die Galileischen Monde nicht auf den Bildern. Ich überlasse das Leuten mit besserer Ausrüstung.



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Images from top to bottom:

(1) Venus and Jupiter over the Lake of Constance the day before conjunction day, 85mm focal length.
(2) Venus and Jupiter on conjunctiomn day, detail from an image taken with 1500mm focal length
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Bilder von oben nach unten:

(1) Venus und Jupiter über dem Bodensee einen Tag vor der Konjunktion, 85mm Brennweite
(2) Venus und Jupiter am Tage der Konjunktion, Ausschnittsvergrößerung eines Bildes, welches mit 1500mm Brennweite aufgenommen wurde