Saturday, December 12, 2015

Another award / Ein weiterer Award

This week I received my fifth award from the Astronomical League. This time, it is the Globular clusters award. The requirement was to observe at least 50 globulars, three of which had to be so-called challenge objects. I was kind of productive in observing extragalactic globulars (most of which were located in M31), so I logged 58 globulars altogether, including 13 challenging objects.
In most cases, one has to hand in the logs to a coordinator in the club one is affiliated with. In my case this would be the Tucson Amateur Astronomy Association. In this case, however, I had to submit the logs to the Program Chair Bob Kerr, who did a great job in reviewing my results.
According to him, I was the first to log the extragalactic globulars G119, G213 and G272 – which is astonishing considering the fact that I was the 280th person to finish this program. Bob also told me that I was the most distant awardee he had the pleasure of working with.

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Diese Woche erhielt ich meinen fünften Award der Astronomical League. Dieses Mal ist es der Kugelsternhaufen-Award. Die Anforderung war, mindestens 50 Kugelsternhaufen zu beobachten, davon mussten mindestens drei sogenannte herausfordernde Objekte sein. Ich war ziemlich produktiv in der Beobachtung von extragalaktischen Kugelsternhaufen (dies meisten befinden sich in M31), und so konnte ich insgesamt 58 Kugelsternhaufen protokollieren, darunter 13 herausfordernde.
Meistens muß man die Aufzeichnungen zu einem Koordinator des Clubs schicken, welchem man angehört. In meinem Fall ist das die Tucson Amateur Astronomy Association. In diesem Falle jedoch musste ich die Aufzeichnungen an den Programmvorsitzenden Bob Kerr senden, der bei der Prüfung meiner Ergebnisse großartige Arbeit geleistet hat.
Gemäß seinen Aussagen war ich der erste, der die extragalaktischen Kugelsternhaufen G119, G213 und G272 eingereicht hat – was erstaunlich ist wenn man bedenkt, dass ich die 280. Person war, die dieses Programm erfolgreich abschließen konnte. Bob sagte mir auch, dass ich der entfernteste Auszeichnungsempfänger bin, mit welchem er das Vergnügen hatte, zusammen zu arbeiten.

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Pictures from top to bottom:

(1) Globular Cluster Program Award
(2) Award Pin
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Bilder von oben nach unten:

(1) Globular Cluster Program Auszeichnung
(2) Zugehörige Anstecknadel


Thursday, December 10, 2015

Record crescent / Rekordsichel

Today’s morning skies were crystal clear. Without especially paying attention, the tiny moon crescent caught my attention. Before seeing it, I thought today would mark the new moon date – and it does, as I found out a minute later when having a look into the calendar.
The exact epoch of new moon today was 11:59 CET (Central European Time) and it was already past 7 am. So, this was a new personal record for me. The thinnest crescent I saw with unaided eyes so far was a 19.5 hrs young moon (see Moon near Mercury). I could spot the moon until 7:36 but was unable to do so 5 minutes later. Sunrise was at 8:24, so less than an hour later.
I used the chance and took a couple images through a 102/1000 refractor telescope using a new fringe killer filter to reduce chromatic aberrations.

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Der Himmel heute Morgen war kristallklar. Ohne besonders darauf zu achten, fiel mir die dünne Mondsichel ins Auge. Bevor ich sie sah dachte ich, dass heute Neumond sei – und dem ist auch so, wie ich eine Minute später herausfand, nachdem ich meinen Kalender anschaute.
Die genaue Epoche des Neumondes heute war 11:59 MEZ, und es war bereits nach 7 Uhr morgens. Dies war also ein neuer persönlicher Rekord für mich. Die dünnste Sichel, welche ich bislang mit unbewaffneten Augen sehen konnte war eine 19,5 Stunden junge Mondsichel (siehe Mond bei Merkur). Ich konnte den Mond bis 7:36 erhaschen, 6 Minuten später jedoch nicht mehr. Der Sonnenaufgang war um 8:24, also weniger als eine Stunde später.
Ich habe die Gelegenheit genutzt ein paar Bilder durch den 102/1000 Refraktor mit einem neuen Fringe Killer-Filter aufzunehmen, welcher Farbfehler verringert.

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Tuesday, December 8, 2015

The „last“ accessible NGC-PN / Der "letzte" zugängliche NGC-PN

Last night, I observed the last remaining NGC-planetary nebula (PN) that I most likely can observe from my home in southern Germany: NGC 2242 in Auriga. This object was discovered by Lewis Swift in 1886 and was long believed to be a galaxy before a study published in 1987 (!) revealed that it is a PN. Usually, it goes the other way around... According to Dr. Wolfgang Steinicke, NGC 2242 is the last NGC-PN to be discovered and the faintest one in this catalog. Well, I kind of like to collect photons from very faint objects, so I gave it a try. Ok, it took me more than one try...
When we came home late Saturday evening, the skies were clear. So, I set up my 18” Dobsonian and tried to hunt down NGC 2242 (I believe, I already tried it once before, but I usually do not record negative observations too carefully). This was hard work since it was close to zenith. While this is a good thing in terms of atmospheric transparency, it is no good for my neck and maneuvering some 40 kilograms of telescope precisely with virtually having no lever arm at all is hard work too. After some 90 minutes using different powers, a Uranometria chart and ALADIN, the moon would rise and I finally cancelled. Even though the skies were quite dark (fst some 6m5), I just did not see NGC 2242.
The next night’s skies were even better. I logged a faintest star of 7m0, which is pretty well for my backyard but not a record. This time – two hours earlier in the night than the night before – I found NGC 2242 amazingly quickly. I believe, the hunt did not take longer than 5 minutes plus I did not have to bend my back. I think the combination of a relaxed posture and the even better skies made the difference.
NGC 2242 is not really a “wow”-object but quite inconspicuous. However, I did not have to use averted vision to see it – though it improves contrast. According to Wikipedia, this PN is some 6500 ly away and located 1500 ly above the galactic plane (which is seldom).

So, any PNs left for me? Hell, yeah! There are still tons of PNs around. Kent Wallace observed more than 300 PNs with an 8” telescope from a latitude that is not a lot more southern than my location. NGC 2242 was my 222nd PN, so far. But I doubt that I will be able to observe any more NGC-PN from my home. The northernmost NGC-PN-object, that I have not logged, yet, is NGC 2792 in Vela, with a declination of -42°26’. I happen to live at a latitude of 47.5°. Even though there might be a mathematical chance for me to see NGC 2792, I personally would not place any bets on that...

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In der letzten Nach beobachtete ich den letzten übrig gebliebenen panetarischen Nebel (PN) aus dem NGC-Katalog, den ich höchstwahrscheinlich von meinem Zuhause in Süddeutschland aus beobachten kann: NGC 2242 in Auriga. Dieses Objekt wurde von Lewis Swift 1886 entdeckt und wurde lange Zeit für eine Galaxie gehalten, bevor eine 1987 (!) veröffentlichte Studie aufdeckte, daß es ein PN ist. Normalerweise geht das anders herum...
Gemäß Dr. Wolfang Steinicke ist NGC 2242 der letzte NGC-PN, welcher entdeckt wurde und gleichzeitig noch der schwächste dieses Kataloges. Nun, ich mag es irgendwie, Photonen von sehr schwachen Objekten einzufangen, also habe ich einen Versuch gestartet. OK, es hat mehr als einen Versuch gebraucht...
Als wir spät am Samstagabend nach Hause kamen, war der Himmel klar. Also baute ich mein 18“ Dobsonteleskop auf und versuchte, NGC 2242 zur Strecke zu bringen (ich glaube, ich habe dieses Objekt tatsächlich schon einmal versucht, aber üblicherweise vermerke ich negative Beobachtungen nicht zu gründlich). Dies war harte Arbeit, da es nahe am Zenit war. Während dies hinsichtlich der Transparenz der Atmosphäre gut ist, ist es nicht gut für meinen Hals und etwa 40 Kilogramm Teleskop praktisch ohne Hebelarm zu manövrieren ist ebenfalls Schwerstarbeit. Nach etwa 90 Minuten mit verschiedenen Vergrößerungen, der Uranometriakarte und ALADIN ging der Mond schließlich auf und ich brach ab. Auch wenn der Himmel ziemlich dunkel war (fst etwa 6m5) habe ich NGC 2242 einfach nicht gesehen.
Der Himmel in der nächsten Nacht war sogar noch besser. Ich notierte einen schwächsten Stern von 7m0. Das ist ziemlich gut für meinen Garten, aber noch kein Rekord. Diesmal – zwei Stunden früher in der Nacht als in der Nacht zuvor – fand ich NGC 2242 erstaunlich schnell. Ich glaube die Jagd dauerte nicht länger als 5 Minuten und ich musste meinen Rücken nicht verbiegen. Ich denke, die Kombination aus entspannter Körperhaltung und noch besserem Himmel machte den Unterschied aus.
NGC 2242 ist kein wirkliches „Wow“-Objekt, sondern sehr unscheinbar. Immerhin musste ich kein indirektes Sehen anwenden, um es zu sehen – wenngleich es den Kontrast verbesserte. Gemäß Wikipedia ist dieser PN etwa 6500 Lj entfernt und befindet sich 1500 Lj über der galaktischen Ebene (das ist selten).
So, sind noch irgendwelche PNs für mich übrig? Aber hallo! Da sind immer noch haufenweise PNs. Kent Wallace hat über 300 PNs mit einem 8”-Teleskop von einem Breitengrad aus beobachtet, welcher nicht viel weiter südlich steht als meiner. NGC 2242 war mein bislang 222. PN. Ich bezweifle aber, daß ich noch einen weiteren NGC-PN von zu Hause aus werde beobachten können. Das nördlichste noch nicht geloggte NGC-PN-Objekt ist NGC 2792 in Vela mit einer Deklination von -42°26‘. Ich lebe auf einer Breite von 47,5°. Auch wenn es eine mathematische Chance für mich gibt, NGC 2792 sehen zu können, würde ich persönlich keine Wetten darauf abschließen...


Sunday, November 15, 2015

On the way to Leiter 15 / Unterwegs zu Leiter 15

Dr. Frank Leiter (see his German speaking blog/site ASTERYTHMS), a passionate amateur astronomer and good friend of mine, found an interesting peculiar star pattern (=asterism) on one of his images and asked me to observe it when having time. Maybe, it would make it into his asterism list (then being Leiter 15). The asterism reminded him of a traditional (toy) kite and he guessed, it could be seen with apertures as low as 8 inches. Well, I did have some time and skies were clear last week, even though seeing was rather poor - so I gave it some tries.
I first tried to find Leiter 15 with a 10" Dobsonian, unfortunately to no avail. The pattern, which is quite obvious in images such as provided by ALADIN, was to dim to be seen at below average observing conditions (fst 6m0, poor seeing). However, I did see another nice asterism that kind of reminds me of a telegraph pole next to the location Leiter 17 should have appeared.
Two days later, I set up the 18" f/5 Dobsonian and tried to hunt down Leiter 15 again. This time, I did see the star pattern Frank mentioned, even though the stars are still very inconspicuous. The "body stars" are brighter than the "tail stars", accentuating the visual impression of a kite. I created a small sketch but was not able to finish it due to the asterism setting behind a bush. Leiter 15 is quite a challenge for medium-sized instruments, I guess - but well worth a try.
You will need lots of power since it is rather small (some 2.5 arcminutes).
I also created a sketch of "my" telegraph pole asterism. When observing it with the 18", the gain in light gathering compared to the 10" is quite remarkable. This asterism is quite big, spanning some 38.5 arcminutes, thus requiring a long focal length eyepiece at the 18" (it was easier to have it in one FOV with the 10", though).

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Dr. Frank Leiter (man beachte seinen Internetauftritt ASTERYTHMS), ein passionierter Hobbyastronom und ein guter Freund von mir, fand ein interessantes sonderbares Sternmuster (=Asterismus) auf einem seiner Bilder und bat mich, dieses zu beobachten, wenn ich Zeit dazu hätte. Vielleicht würde es in seine Asterismenliste aufgenommen werden (wäre dann Leiter 15). Das Sternmuster erinnerte ihn an einen traditionellen Flugdrachen und er schätzte, daß man es mit 8" Öffnung schon sehen könnte. Nun, ich hatte etwas Zeit und der Himmel in der letzten Woche war klar, auch wenn das Seeing eher unterdurchschnittlich war - so habe ich es versucht.
Zunächst versuchte ich, Leiter 15 mit einem 10" Dobsonteleskop zu finden, leider erfolglos. Das Muster, welches auf Fotos, die beispielsweise von ALADIN bereitgestellt werden, recht auffällig ist, war zu schwach, um es bei unterdurchschnittlichen Beobachtungsbedingungen sehen zu können (fst 6m0, schlechtes Seeing). Jedoch sah ich direkt neben der Position, an welcher Leiter 15 hätte erscheinen sollen, einen weiteren netten Asterismus, der mich irgendwie an einen Telegrafenmast erinnerte.
Zwei Tage später baute ich den 18" f/5 Dobson auf und versuchte ich erneut, Leiter 15 zu bezwingen. Dieses mal sah ich das Sternmuster, welches Frank erwähnt hat, auch wenn die Sterne nach wie vor sehr unscheinbar waren. Die "Körpersterne" sind etwas heller als die "Schwanzsterne", was den visuellen Eindruck eines Flugdrachen noch verstärkte. Ich fertigte eine kleine Skizze an, welche ich aber nicht fertig stellen konnte, da der Asterismus hinter einem Busch unterging. Ich schätze, Leiter 15 ist eine ziemliche Herausforderung für mittelgroße Instrumente - aber auf jeden Fall einen Versuch wert. Man benötigt eine hohe Vergrößerung, da es ziemlich klein ist (ungefähr 2,5 Bogenminuten).
Ich fertigte auch eine Skizze "meines" Telegrafenmastasterismus an. Wenn man dieses mit dem 18"er beobachtet, ist der Gewinn an Lichtsammelleistung verglichen mit dem 10"er erheblich.
Dieser Asterismus ist ziemlich groß und überspannt ca. 38,5 Bogenminuten. Das bedeutet, man benötigt am 18"er ein Okular langer Brennweite (es war viel einfacher, ihn im 10"er in einem Gesichtsfeld unterzubringen).
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Pictures from top to bottom:

(1) Overview image, processed DSS image from ALADIN
(2) Detailed view of the telegraph pole, processed DSS image from ALADIN
(3) Sketch of Leiter 15, 283x at 18” f/5 Newtonian
(4) Sketch of the telegraph pole, 45x at 18” f/5 Newtonian
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Bilder von oben nach unten:

(1) Überblick, bearbeitetes DSS-Bild aus ALADIN
(2) Detailansicht des Telegraphenmastes, bearbeitetes DSS-Bild aus ALADIN
(3) Zeichnung von Leiter 15, 283x am 18” f/5 Newton
(4) Zeichnung des Telegraphenmastes, 45x am 18” f/5 Newton
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Wednesday, October 28, 2015

New “Toy” / Neues "Spielzeug"


Last week I stumbled across an ad of an amateur astronomer who wanted to sell his 127/635 achromatic refractor – it was a real bargain. Even though I was not particularly searching for such an instrument, I could not resist. I already own a refractor telescope with a focal length of 1000mm – the moon or the sun fill up the entire image. While this is nice for detailed images, I miss the possibility to get some more background in the pictures. This would be nice for images of setting or rising moon and sun, respectively. Also, close conjunctions of planets can be documented more easily (only two days ago it was hard work to get Venus and Jupiter in one picture with 1000mm focal length).
From what I can say so far, the telescope performs as expected. Sure enough, we are overcast now (there seems to be a law which says thou shalt not observe on the day you obtain a telescope) – but a tiny hole in the clouds allowed me to take some snapshots of the moon.

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Letzte Woche stolperte ich über eine Anzeige eines Amateurastronomen, der seinen 127/635 Achromaten verkaufen wollte – es war ein echtes Schnäppchen. Auch wenn ich nicht wirklich nach einem solchen Instrument Ausschau hielt, konnte ich nicht widerstehen. Ich besitze schon einen Refraktor mit einer Brennweite von 1000mm – Mond und Sonne füllen das ganze Bild aus. Während das für detaillierte Aufnahmen ganz nett ist, so vermisse ich doch die Möglichkeit, etwas mehr Hintergrund ins Bild zu bekommen. Das wäre nett für Bilder des auf- oder untergehenden Mondes oder der Sonne. Auch enge Begegnungen von Planeten können so einfacher dokumentiert werden (vor gerade einmal zwei Tagen war es recht schwer, Venus und Jupiter in ein Bild mit 1000mm Brennweite zu bekommen.
Bisher kann ich sagen, dass das Teleskop wie erwartet funktioniert. Natürlich ist es jetzt bei uns bedeckt (es scheint ein Gesetz zu geben dass besagt: Du sollst nicht beobachten an dem Tage, an welchem du ein Teleskop erhältst) – aber eine winzige Wolkenlücke hat es mir doch gestattet, ein paar Schnappschüsse des Mondes aufzunehmen.

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Pictures from top to bottom:

(1) My new preowned 127/635 refractor telescope Messier from Bresser
(2) First picture of the moon through this telescope
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Bilder von oben nach unten:

(1) Mein neuer gebrauchter 127/635 Refraktor Messier von Bresser
(2) Erstes Bild des Mondes durch dieses Teleskop

Wednesday, October 21, 2015

More conjunction fun / Mehr Spaß mit Konjunktionen

While we were clouded out on Monday morning when Mars and Jupiter came really close, I was able to image the scenery this morning. Though it was by far not as thrilling as last week's conjunction including the moon and Mercury, it was still fun watching.
The images were taken from Wirtatobel in Austria.

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Während es am Montag morgen, als sich Mars und Jupiter sehr nahe kamen, bedeckt war, konnte ich die Szene heute morgen aufnehmen. Auch wenn es bei weitem nicht so aufregend wie die letztwöchige mit Mond und Merkur war, hat es trotzdem Spaß gemacht sie anzuschauen.
Die Bilder wurden vom Wirtatobel in Österreich aus aufgenommen.

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Tuesday, October 13, 2015

Dance of the planets / Planetenparade


Every now and then two planets of our solar system are visible in the same area in the sky. There were quite a few such constellations in the last couple months. However, seeing three or even more naked-eye planets in the same area is a lot more seldom.

A couple days ago, on my way to work, I was able to take pictures of what in German would be called a parade of the planets. Having nice conditions, I took images of Venus, Mars and Jupiter over the Alps. Unfortunately, we were overcast at home when Mercury and the moon also appeared in this region. But we went on a weekend trip to central Germany last weekend, and weather conditions improved on Sunday. So, while southern Germany was clouded out, I had the pleasure of taking images from the parade, consisting of Venus, Mars, Jupiter, the crescent moon incl. its ashen lights and Mercury. I am very pleased with the results.


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Ab und zu sind zwei Planeten unseres Sonnensystemes in der gleichen Himmelsregion sichtbar. In den vergangenen Monaten gab es einige solcher Konstellationen. Drei oder mehr mit unbewaffnetem Auge sichtbare Planeten in der selben Gegend zu sehen ist jedoch deutlich seltener.

Vor ein paar Tagen war ich in der Lage auf dem Weg zur Arbeit Bilder der Planetenparade aufzunehmen. Bei guten Bedingungen nahm ich Bilder von Venus, Mars und Jupiter über den Alpen auf. Leider war es zu Hause aber bedeckt als Merkur und der Mond in dieser Region erschienen. Wir fuhren aber am vergangenen Wochenende in die Mitte Deutschlands und die Wetterbedingungen verbesserten sich am Sonntag. Während Süddeutschland also bedeckt war, hatte ich das Vergnügen, Fotografien der Parade bestehend aus Venus, Mars, Jupiter, der Mondsichel incl. aschgrauem Licht und Merkur aufzunehmen. Ich bin sehr zufrieden mir den Resultaten.


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Pictures from top to bottom

(1) Venus, Mars and Jupiter as seen from Wirtatobel in Vorarlberg, Austria, on Oct. 1st

(2) Venus, Mars and Jupiter as seen from Wirtatobel in Vorarlberg, Austria, on Oct. 2nd

(3) Crescent moon, Venus, Mars and Jupiter as seen from Fluh in Vorarlberg, Austria, on Oct.9th; Mercury is hidden behind clouds, unfortunately

(4) Moon and Mercury over the Rhön Mountains as seen from Büchenberg, eastern Hessen on Oct. 11th

(5) Dance of the planets over the Rhön Mountains as seen from Büchenberg, eastern Hessen on Oct. 11th

(6) Picure (5) again with indications

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Bilder von oben nach unten

(1) Venus, Mars und Jupiter vom Wirtatobel in Vorarlberg, Österreich aus am 1. Okt.

(2) Venus, Mars und Jupiter vom Wirtatobel in Vorarlberg, Österreich aus am 2. Okt.

(3) Mondsichel, Venus, Mars und Jupiter von Fluh, Vorarlberg in Österreich aus am 9. Okt.; Merkur ist leider hinter den Wolken verborgen

(4) Mond und Merkur über dem Rhöngebirge von Büchenberg, Osthessen am 11. Okt.

(5) Planetenparade über dem Rhöngebirge von Büchenberg, Osthessen am 11. Okt.

(6) Bild (5) nochmal mit Beschriftung


Thursday, October 1, 2015

Lunar eclipse / Mondfinsternis

In the early morning hours of September 28th, 2015, a total lunar eclipse, that I could observe in good weather, took place. By now this was my 6th or 7th lunar eclipse. While I have driven 60 or more miles in the past in order to observe such an event, I could have observed this one well from home. At first, it did not look promising, though. Weather forecast tried to make us believe that the eclipse would be able to be seen from almost anywhere in Austria (I live directly at the border to the Austrian county Vorarlberg). This assertion seemed to be humbug as it has been overcast the whole day. Even after sunset this situation did not improve. According to satellite images, I would have had to drive for some 30 miles in order to observe from a break in the clouds.
It turned out differently.
At 10ish p.m. Nicole, my wife, told me that the sky was clear. I could not believe what she told me because just half an hour before it was still overcast. At first I thought she was trying to pull my leg, but she was serious – and so was the Austrian weather forecast.
So, I packed equipment the next couple hours. If already mentioned, I would have been able to observe the eclipse from home (likely not its end, though, due to a neighboring house), but I wanted to have the Lake of Constance in the foreground. Maybe, some nice pictures could be shot?
No sooner said than done. Around 1:00 am I headed to Eichenberg in Austria. There are not many spots at which the Lake of Constance in the foreground looks aesthetic with the moon above it.
So I placed myself at the side of the main road; of course in a way that even a truck would have been able to pass by easily. Indeed, there are people driving around at nighttime...
The following notes were made in note form by me in the night.
 
2:00 am CEST: After a short drive to Eichenberg, I have set up a telescope plus camera and a second camera for overview shots. It is quite windy and pretty cold (4°C). I forgot the hand gloves… Initially, I wanted to create a full moon sketch with a pair of 16x70 binoculars but I postpone this in order to fully concentrate to the lunar eclipse. I am afraid the camera could fall down even though I put an additional weight on it. I am standing at the side of the road and have to use a diagonal for the telescopic images since the telescope is positioned pretty low because of the wind. Furthermore, the countryside right next to me is securey with an electric fence – I experienced that firsthand. I wonder how many more shocks I will get this night. Below my standing point, the Lake of Constance is prominent. I hope to be able to put it in the spotlight.
 
2:10 am CEST: It begins – at least officially. The penumbral eclipse cannot be seen so far. I suspect that I will see visually in ¾ of an hour that something “is not right” with the moon.
 
2:35 am CEST: For a short moment I surmised a slight darkening at the upper left but the camera picture proves me wrong.
 
2:54 am CEST: Now the picture shows a definite darkening.
 
3:09 am CEST: There is a distinct “dent” at the upper left.
 
3:20 am CEST: The swivel desk chair I brought along collapses under my load. I have the presence of mind not to grab the fence in my distress. So I fall onto my left hand, especially the ring finger is hurting, and the cold does one more thing... The moon, however, does not seem to give a damn about that, he has his own problems since being eclipsed to some quarter. Even though snapshooting might produce nice images: It can’t replace the appearance in the binoculars. The eye’s dynamic range is unbeatable.
 
3:30 am CEST: The views I get in the binoculars are magical. Not even do I see the brightly lit side of the moon but also the eclipsed one. Simply fabulous!
 
3:35 am CEST: Because of the ongoing darkening – totality has not arrived, yet – there are plenty of stars visible in Orion that under “normal” circumstances could not be seen at full moon. The milky way appears from Cassiopeia to Cygnus.
 
3:40 am CEST: In the binoculars I see a brownish hint with some red. To illustrate that in the images I have to expose quite long. With the present wind this seems to be impossible. It is so dark that I have to use a red flashlight to be able to see what I am writing.
 
3:55 am CEST: A small crescent is left, nevertheless, there are countless stars visible – almost as many as in a moonless night. Another thing is obvious now: The light dome of the River Rhine Valley. It is very bright.
 
4:14 am CEST: Sirius made its way above the mountain. The Winter Circle is complete now. And so is the milky way that can be traced almost from horizon to horizon. The faintest star is probably below 6m5 – a typical value for this region. I start missing my Dobsonian.
The totality is impressive. From all lunar eclipsed that I was lucky enough to witness, this one is probably the darkest one. Visually, the moon does not appear red but rather greyish-brown with a minor red component. On long-exposured images this is different. Here, the red color dominates. In the course of the eclipse a brighter region at the left rim is slowly moving upwards.
 
4:52 am CEST: The moon seems to get brighter at the upper left, so the end of totality is close.
 
5:24 am CEST: It still took a while, but totality is over definitely now. After 4 hours in the fields at cold and windy environment my feet are chilled through and I can hardly write any more. 
 
5:43 am CEST: The moon is quite bright again and gets reflected by the Lake of Constance. Such a nice sight!
 
5:55 am CEST: The moon is halfway back. The milky way, howeverm can only be seen dimly.
My notes stop here. After the eclipse I pack my stuff around 6:30 am and am heading back home. Together with my wife I savor a nice breakfast and go to work – exhausted on the one hand but loaded with plenty of wonderful and imposing impressions.  
 
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Am frühen Morgen des 28.9.2015 fand eine totale Mondfinsternis statt, welche ich bei guten Bedingungen beobachten konnte. Mittlerweile war dies meine 6. oder 7. Mondfinsternis. Während ich für die Beobachtung einer solchen schon hundert und mehr Kilometer Fahrt auf mich genommen habe, um einen klaren Himmel vorzufinden, so hätte ich diese auch gut von zu Hause aus beobachten können. Danach sah es aber zunächst gar nicht aus. Der Wetterbericht hat uns schon den ganzen Tag versucht weis zu machen, dass man die Mondfinsternis praktisch in ganz Österreich verfolgen können wird (ich wohne direkt an der Grenze zu Vorarlberg). Diese Behauptung schien infam, war es doch fast den ganzen Tag über bedeckt. Selbst nach Sonnenuntergang schien sich die Lage nicht zu verbessern. Anhand der Satellitenbilder schien hätte ich mich eine Fahrt von ca. 50km auf mich nehmen müssen, um in einer Wolkenlücke beobachten zu können.
Doch es kam anders.
Gegen 22 Uhr teilte mir Nicole, meine Frau, mit, dass der Himmel frei sei. Dies konnte ich kaum glauben, denn nur eine halbe Stunde zuvor war es nach wie vor bedeckt. Zunächst dachte ich, sie wolle mich veralbern, aber sie hatte es ernst gemeint – und der österreichische Wetterdienst offensichtlich auch.
So konnte ich in den verbleibenden Stunden gemütlich meine Utensilien packen. Zwar hätte ich, wie schon erwähnt, die Finsternis von zu Hause aus beobachten können (wahrscheinlich aber nicht deren Ende, da ein Haus im Weg steht), ich wollte aber den Bodensee im Vordergrund haben. Vielleicht ergäben sich ja nette Bilder?
Gesagt, getan. Gegen 1 Uhr nachts machte ich mich auf den Weg nach Eichenberg in Österreich. Es gibt dort nicht sehr viele Plätze, an welchen man den Bodensee so im Vordergrund hat, dass das Motiv ästhetisch wirkt und der Mond noch über dem See steht.
So habe ich mich am Rande der Hauptstraße im Feld platziert, natürlich noch so, dass man bequem auch mit einem LKW an mir vorbei kam. Tatsächlich fahren nachts um diese Zeit wirklich noch Menschen umher…
Es folgen nun meine Notizen, welche ich mir stichpunktartig in der Nacht gemacht habe.
 
2:00 MESZ: Nach kurzer Fahrt nach Eichenberg habe ich gegen 2:00 Teleskop plus Kamera sowie eine zweite Kamera für Übersichtsfotos aufgestellt. Es ist ziemlich windig und recht kalt (ca. 4°C). Ich habe die Handschuhe vergessen… Eigentlich wollte ich eine Zeichnung des Vollmondes mit dem 16x70 Fernglas anfertigen, das verschiebe ich aber mal, um mich auf die Mondfinsternis konzentrieren zu können. Ich habe Angst, dass die Kamera umstürzt, obwohl ich sie mir einem Gewicht beschwert habe. Nun stehe ich am Straßenrand und muß einen Zenitspiegel für die teleskopischen Aufnahmen einsetzen, da das Teleskop wegen des Windes sehr niedrig positioniert ist. Zudem ist die angrenzende Wiese mit einem Elektrozaun gesichert, wie ich schnell am eigenen Leibe erfahre. Ich bin gespannt, wie viele Elektroschocks ich heute Nacht bekommen werde. Unterhalb meines Standpunktes befindet sich der Bodensee, den ich hoffe, gekonnt in Szene setzen zu können.
 
2:10 MESZ: Es geht los – zumindest offiziell. Von der Halbschattenfinsternis ist noch nichts zu sehen, ich vermute, dass man in einer ¾-Stunde auch visuell merken wird, dass etwas mit dem Mond „nicht stimmt“.
 
2:35 MESZ: Ich habe mir kurz eingebildet, dass man oben links eine leichte Verdunkelung sieht, das Bild auf der Kamera sagt aber etwas anderes.
 
2:54 MESZ: Nun sieht man auch auf dem Bild eindeutig eine Verfinsterung.
 
3:09 MESZ: Es ist nun eine deutliche „Delle“ oben links zu sehen.
 
3:20 MESZ: Der mitgebrachte Drehstuhl bricht unter meiner Last zusammen. Geistesgegenwärtig lasse ich mich zu Boden fallen ohne den Zaun als Halt in meiner Not zweckzuentfremden. So falle ich auf die linke Hand, besonders der Ringfinger schmerzt, und die Kälte tut ihr übriges… Das scheint den Mond aber nicht wirklich zu jucken, er hat nun andere Probleme: Er ist nun ca. zu einem Viertel bedeckt. Auch wenn die Knipserei schöne Fotos erzeugt: Den Anblick im Fernglas kann sie nicht ersetzen. Der Dynamikumfang des Auges ist einfach unschlagbar.
 
3:30 MESZ: Der Anblick im Fernglas ist magisch. Man sieht nicht nur die hell erleuchtete Seite des Mondes, sondern auch die verfinsterte. Einfach fabelhaft.
 
3:35 MESZ: Im Orion sind durch die fortgeschrittene Verfinsterung – die Totalität ist noch nicht eingetreten – schon viele Sterne sichtbar, die bei „normalem“ Vollmond niemals sichtbar wären. Im Zenit zeigt sich von Cassiopeia bis zum Cygnus die Milchstraße.
 
3:40 MESZ: Im Fernglas stellt sich eine bräunliche Färbung mit leichtem Rotanteil. Um die rote Farbe sichtbar zu machen, muß man durch das Fernrohr schon lange belichten. Beim vorhandenen Wind ist das ein praktisch aussichtsloses Unterfangen. Es ist nun so dunkel, dass ich die Rotlichttaschenlampe angemacht habe, um sehen zu können, was ich schreibe.
 
3:55 MESZ: Es ist noch eine kleine Sichel übrig, trotzdem sind immens viele Sterne sichtbar – fast so, als handele es sich um eine mondlose Nacht. Nun fällt aber auch etwas anderes auf: Die Lichtglocke des Rheintales. Diese ist sehr hell.
 
4:14 MESZ: Sirius kommt gerade über den Berg. Damit ist das Wintersechseck vollständig. Und auch die Milchstraße zeigt sich fast von Horizont zu Horizont.
Die Grenzgröße dürfte jenseits von 6m5 liegen – ein typischer Wert für diese Region. Ich fange an, meinen Dobson zu vermissen.
Die Totalität ist beeindruckend. Von den Mondfinsternissen, welche ich in meinem Leben bisher beobachten durfte, dürfte diese hier die dunkelste sein. Der Mond zeigt visuell keine wirkliche Rotfärbung, sondern eher eine gräulich-braune mit ganz wenig Rotanteil. Auf den lange belichteten Bildern ist dies jedoch anders. Hier überwiegt klar die rote Farbe. Im Verlaufe der Totalität verläuft am linken Mondrand langsam eine hellere Stelle von unten nach oben.
 
4:52 MESZ: Es scheint oben links wieder etwas heller zu werden, die Totalität ist wohl bald vorbei.
 
5:24 MESZ: Es hat sich doch noch eine ganze Weile hingezogen, aber nun ist die Totalität endgültig vorbei. Nach 4 Stunden im Feld bei Kälte und Wind sind meine Füße nun ziemlich durchgefroren und auch schreiben kann ich kaum noch.
 
5:43 MESZ: Der Mond ist schon wieder recht hell und reflektiert sich im Bodensee. Welch wundervoller Anblick.
 
5:55 MESZ: Der Mond ist nun fast zur Hälfte wieder da. Die Milchstraße hingegen ist nur noch schemenhaft zu erkennen.
 
Hier enden meine schriftlichen Notizen. Nach Ende der Finsternis packe ich gegen 6:30 meine Sachen und mache mich auf den Heimweg. Zusammen mit meiner Frau genieße ich das anschließende Frühstück und fahre zur Arbeit -  einerseits erschöpft, andererseits aber auch mit wundervollen, imposanten Eindrücken.
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Pictures from top to bottom:
 
(1) - (10) Different stages of the lunar eclipse, 1000mm focal length
(11) Moon and stars, 85mm focal length
(12) Overview image with the Lake of Constance in the foreground.
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Bilder von oben nach unten:
 
(1) - (10) Verschiedene Stadien der Mondfinsternis, 1000mm Brennweite
(11) Mond und Sterne, 85mm Brennweite
(12) Überblicksaufnahme mit dem Bodensee im Vordergrund

Sunday, September 13, 2015

Lucky under the circumstances / Glück im Unglück


95% of all times I observe from the backyard. The advantages are clear: Not having to pack and unpack the whole equipment into and out of the car, no necessity to drive, it is almost impossible to forget anything (and if so, it’s only a couple feet away), internet can be used – and I also appreciate the quick availability of a restroom the older I get.
However, I can only observe quite a limited fraction of the sky, spanning from the east to the south. The northern and western skies cannot be seen since houses and trees are blocking the view.
Last evening I wanted to pay the slowly but surely vaning Sagittarius a visit in order to observe some globular clusters. After a very short drive (the observing spot with an unblocked view to the southern-west is some 200 yards birds view from home) I set up the telescope and started observing. The sky was not really well and it was quite windy. After my first globular the wind freshened and it became uncomfortable. Nevertheless, I tried to capture a third globular on paper. I had to interrupt observation pretty often in order to hold the scope so it would not shift. In a supposed moment of still air I went to the music stand on which I finished the sketch of the last object. Suddenly, a strong wind gust came. The telescope, originally pointing close to horizon, erected as fast as a lightning up to zenith and eventually flipped over. My heart was in my mouth and I feared the worst. Solely the well-known sound of cracking glass was missing. When the telescope lay in the fields (in the other direction, there was way harder asphalt), I ran to it and had a look at the primary mirror. In this moment, some 15 drawing templates from the music stand vanished – who cares, the primary is more important.
When I built the Dobsonian back in 2002, I integrated two pins for the primary that do not touch it but prevent it from flipping. Up to now I had never really needed them and once they even introduced severe astigmatism when I pushed the primary against the pins while collimating. Well, they did a pretty good job now. The primary came off its cell but did not flip over but still hang in the sling and was touching the pins. Without those the mirror would have fallen upside down right onto the aluminium bars of the truss tube. I was quite lucky under the circumstances! That is all I can say.
After setting the scope upright again and securing it, I started catching the drawing templates. They were distributed among a small creek some 30 yards away. Back at the scope I had a look at the nice mess. The focuser, the primary and the secondary seemed undamaged, the rocker box and the secondary cage (after all, it fell down 85 inches) were not really hurt. Solely the fixture of the finder scope was completely dented. Here one could see the immense forces at work (altogether the scope weighs some 120 pounds!).
So I packed my stuff and went back home. There I inspected everything again and repaired the finder scope holder. Two new drill holes into the secondary cage (the old ones were torn out) – and the finder was back where it belongs.
Afterwards I observed for three more hours – protected from the wind by houses and trees…

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Ich beobachte zu ca. 95% von zu Hause aus. Die Vorteile liegen auf der Hand: Kein Ein- und Auspacken des gesamten Equipments in das und aus dem Fahrzeug, keine Notwendigkeit zu fahren, man kann praktisch nichts vergessen mitzunehmen (und wenn, dann sind es nur ein paar Schritte), Internet kann benutzt werden – und auch die schnelle Verfügbarkeit einer Toilette weiß ich mit zunehmendem Alter immer mehr zu schätzen.
Allerdings kann ich von zu Hause aus nur einen sehr begrenzten Himmelsausschnitt beobachten. Dieser erstreckt sich von Osten bis Süden. Nord- und Westhimmel sind nicht zu sehen, da dort Häuser und Bäume im Weg stehen.
Gestern Abend wollte ich aber dem langsam verschwindenden Schützen noch einen Besuch abstatten um ein paar Kugelsternhaufen zu beobachten. Nach sehr kurzer Fahrt (der Beobachtungsplatz mit freier Sicht auf den Südwesthimmel liegt ca. 200m Luftlinie von zu Hause entfernt) baute ich das Teleskop auf und fing die Beobachtung an. Der Himmel war nicht besonders gut und es war ein wenig windig. Nach dem ersten Kugelsternhaufen frischte der Wind auf und es wurde immer ungemütlicher. Trotzdem versuchte ich noch, einen dritten Kugelsternhaufen auf Papier zu bannen. Sehr oft musste ich aber die Beobachtung unterbrechen und das Teleskop festhalten, damit es sich durch den Wind nicht verstellt.
Als ich in einem vermeintlichen Moment der Windstille das Teleskop verließ um zum Notenständer zu gehen, auf welchem ich meine Zeichnung des letzten Objektes fertig machte, kam eine starke Windböe. Das Teleskop richtete sich von fast Horizontstellung zunächst blitzschnell auf, um anschließend im Zenit angekommen komplett nach hinten zu kippen. Mir sackte das Herz in die Hose und ich befürchtete das Schlimmste. Einzig das gutbekannte Geräusch von berstendem Glas blieb aus. Nachdem das Teleskop auf der Wiese lag (in der anderen Richtung wäre deutlich härterer Asphalt gewesen), schnellte ich zu diesem hin und schaute mir den Hauptspiegel an. In diesem Moment verflüchtigten sich ca. 15 Zeichenblätter vom Notenständer in Richtung Acker – egal, der Spiegel ist wichtiger.
Als ich das Teleskop 2002 gebaut hatte, integrierte ich zwei „Rückhalter“ für den Hauptspiegel. Bisher habe ich sie noch nie benötigt und einmal haben sie mir sogar einen starken Astigmatismus erzeugt, da ich den Hauptspiegel beim Kollimieren gegen diese Rückhalter gedrückt habe. Tja, nun haben sie einen ziemlich guten Job getan. Der Spiegel ist aus der Zelle gesprungen, aber ist nicht übergekippt, sondern hing noch ein wenig in der Schlinge und lag am Rückhalter an. Ohne diesen wäre er nun kopfüber auf die Aluminiumstangen des Tubus gefallen. Glück im Unglück! Mehr kann ich dazu nicht sagen.
Nachdem ich das Teleskop wieder aufgerichtet und gesichert hatte, machte ich mich auf die Suche nach den Zeichenblättern. Diese lagen schön verteilt in einem kleinen Bach, ca. 30m vom Teleskop entfernt. Wieder zurück am Teleskop schaute ich mir die Bescherung genauer an. Okularauszug, Haupt- und Fangspiegel schienen unversehrt, auch die Rockerbox und der Hut (immerhin aus einer Höhe von 2,2m zu Boden gestürzt) haben nicht wirklich viel abbekommen. Einzig die Halterung des Sucherfernrohres war deutlich eingedrückt. Hier sieht man, welche Kräfte am Werk waren (dass Teleskop wiegt zusammen immerhin an die 60 kg!).
Ich packte also wieder ein und fuhr nach Hause. Dort konnte ich noch mal alles inspizieren und den Halter für den Sucher reparieren. Zwei neue Löcher im Hut (die alten waren ausgerissen) – und der Sucher hing wieder da, wo er hingehört.
Anschließend habe ich von zu Hause aus noch 3 Stunden beobachten können – windgeschützt durch Häuser und Bäume…

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 Dented finder scope holder
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 Verbogener Sucherfernrohrhalter.


Tuesday, September 1, 2015

Hochgrat full moon ride / Vollmondfahrt auf den Hochgrat


One of the benefits of living in the mountains is to go up a mountain every now and then in order to enjoy the stunning scenery. There are a couple of summits we visit on a more or less regular basis. One of those is the Hochgrat, an 1834 m (6017 ft) high mountain which we can see from our backyard.
There is a mountain railway going up to an elevation of 1708 m (5603 ft) and one can crest the very summit if desired. Every four weeks, on the full moon date, they offer a special trip, the so-called full moon ride which compared to similar offers at other mountains is quite affordable.
Since we were having quite an unusually well summer with plenty of sun, hot temperatures and clear skies, we were witnessing the last three full moon rises from the Hochgrat.
Even though we made pictures from all three events, I will only present images from the last full moon, dated August 29th, 2015. This is because the SD-card which we used for the first event unfortunately broke a couple days later (we are still wondering whether or not paying hundreds of euros for a data recovery) and because there were thick clouds hiding the eastern horizon at the second event.
Well, all good things come by threes. So, here are some of the pictures Nicole and I took at the latest full moon ride. Enjoy!

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Einer der Vorteile wenn man in den Bergen wohnt ist es, ab und zu auf einen Berg zu gehen und das herausragende Panorama zu genießen. Es gibt ein paar Bergspitzen, die wir mehr oder weniger regelmäßig besuchen. Einer von diesen ist der 1834 m hohe Hochgrat, welchen wir von unserem Garten aus sehen können.
Es gibt dort eine Seilbahn, die einen auf 1708 m hochfährt und man kann den Gipfel zu Fuß erklimmen, wenn man denn möchte. Alle vier Wochen, am Tag des Vollmondes, bietet man eine spezielle Fahrt an, die sogenannte Vollmondfahrt, welche verglichen mit ähnlichen Angeboten auf anderen Bergen recht erschwinglich ist.
Da wir einen ziemlich ungewöhnlichen Sommer mit viel Sonnenschein, heißen Temperaturen und klarem Himmel hatten, haben wir die letzten drei Vollmondaufgänge vom Hochgrat aus erlebt. Obwohl wir von jedem einzelnen Ereignis Bilder gemacht haben, präsentiere ich nur welche vom letzten Vollmond am 29.8.2015. Dies liegt daran, dass die SD-Karte, welche wir für das erste Ereignis verwendet hatten, leider ein paar Tage später defekt war (wir sind immer noch am überlegen, ob wir für die Datenrettung mehrere hundert Euros bezahlen sollen oder nicht) und daran, dass beim zweiten Mal dicke Wolken die freie Sicht zum Osthimmel verwehrt haben.
Nun, aller guten Dinge sind drei. Daher folgen nun ein paar Bilder, die Nicole und ich von der letzten Vollmondfahrt aufgenommen haben. Viel Spaß!


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Pictures from top to bottom:

(1) Close to sunset, the sun is overexposed, the reflection under the sun originates from the Lake of Constance, a bordering lake between Germany, Austria and Switzerland. If you look closely, you can actually see a sun dog to the sun's right side
(2) Sunset over Lake of Constance
(3) Moonrise over the Alps
(4) + (5) Full moon picture taken with a 102mm/1000mm refractor telescope
(6) Breathtaking view down the mountain

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Bilder von oben nach unten:

(1) Kurz vor Sonnenuntergang, die Sonne ist überbelichtet, die Reflektion unterhalb der Sonne stammt vom Bodensee, ein Grenzsee zwischen Deutschland, Österreich und der Schweiz. Wenn man genau hinschaut, sieht man eine Nebensonne rechts der Sonne.
(2) Sonnenuntergang über dem Bodensee
(3) Mondaufgang über den Alpen
(4) + (5) Vollmondbild aufgenommen durch ein 102mm/1000mm Refraktorteleskop
(6) Atemraubender Anblick vom Berg herunter

Monday, April 13, 2015

A diamond-shaped asterism / Ein diamantförmiger Asterismus


Last night, while in the process of starhopping to the galaxy NGC 5557 in Boötes, I stumbled across a nice asterism that caught my attention. Its location is R.A. 14h22m51s and Dec 36°14’42’’. At first sight, using 94x, it looked like a letter “V” made up of five stars. But looking it over, I saw a fainter sixth star at the open side of the “V” and it then quickly reminded me of a diamond, with the faint star at its tip. The whole size of this asterism is some 5’ x 3’.
When looking this asterism up in SIMBAD, I also found a faint galaxy to be located at edge of this asterism (between the “tip” star and the northern end of the “V”). However, I doubt that I can see it with my 18” Dobsonian since the way brighter galaxies NGC 5544 and NGC 5545 (well worth an inspection when being more awake) do not appear overly bright in my scope.
I do not know if this asterism is already a known one – but I certainly do not want to miss the chance of recommending this “object” for the gentle observers.

And, I also learnt something new to me: The constellation Boötes (in German we write Bootes) does not have an umlaut but an indicator (a so-called diaeresis) to show that the two “o”s in the name are pronounced seperately (meaning that I have been mispronouncing this constellation for more that 20 years...).

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Letzte Nacht stolperte ich beim Starhopping zur Galaxie NGC5557 im Bootes über einen netten Asterismus, der meine Aufmerksamkeit erhaschte. Die Position ist R.A. 14h22m51s und Dec 36°14’42’’. Auf den ersten Blick sah es bei 94x wie der Buchstabe „V“ aus, welcher aus 5 Sternen besteht. Aber bei genauerem Hinsehen sah ich einen schwächeren sechsten Stern auf der offenen Seite des „V“ und nun erinnerte es mich an einen Diamanten mit einem schwachen Stern auf seiner Spitze. Die Größe dieses Asterismus liegt bei ca. 5’ x 3’.
Als ich den Asterismus in SIMBAD nachgeschaut habe, fand ich auch eine schwache Galaxie, die sich an einer Kante dieses Asterismus befindet (zwischen der „Spitze“ und dem nördlichen Ende des „V“).
Ich bezweifle allerdings, daß ich diese mit meinem 18“ Dobson sehen kann, da die deutlich helleren Galaxien NGC 5544 und NGC 5545 (muß ich mir nochmal genau anschauen, wenn ich wacher bin) in meinem Teleskop nicht übermäßig hell erscheinen.
Ich weiß nicht, ob dieser Asterismus bereits bekannt ist – aber ich mag keinesfalls die Gelegenheit verpassen, dieses „Objekt“ für die geneigten Beobachter zu empfehlen.

Und ich habe auch etwas Neues gelernt: Das Sternbild Bootes (im Englischen schreibt es sich Boötes) wird Bo-otes ausgesprochen, beide „o“s werden also separat betont (was bedeutet, daß ich dieses Sternbild seit über 20 Jahren falsch ausspreche...).

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Pictures from top to bottom:

(1) Overview of the region, SIMBAD
(2) Closeup of the diamond asterism, north up, east to the left, SIMBAD
(3) Closeup of the diamond asterism with elucidations, rotated, SIMBAD + manual rework with GIMP
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Bilder von oben nach unten:

(1) Überblick über die Region, SIMBAD
(2) Nahaufnahme des Diamant-Asterismus, Norden oben, Osten links, SIMBAD
(3) Nahaufnahme des Diamant-Asterismus mit Verdeutlichung, rotiert, SIMBAD + manuelle Nacharbeit in GIMP




Thursday, April 2, 2015

Solar eclipse part 4: Sequence / Sonnenfinsternis Teil 4: Reihenaufnahme



As mentioned in an earlier blogpost, I used a second camera to take photos of both, the ambient light and some wide-angle images of the eclipse in order to create a sequence.
Today I had enough time to compile such a sequence.
For imaging, I used the same focal length as for the ambient light images, so I have had some 34mm of focal length. Since I did not want to change the aperture between the frequent photographs, I had to use a neutral density filter for imaging the sun. Otherwise, the images would have been extremely overexposed – even at 1/4000 s. In lack of an OD 4 filter I took an OD 5 one (i.e. 1/100.000 of the light passes that filter). Therefore, I had to expose 1/250 s.
The single images nicely show the progress of the solar eclipse. Since I used a rather unsteady tripod, the sun’s disk wiggles around a little. In order not to confuse, I shifted the solar images manually. I used GIMP for overlaying all single images.

Beside the solar eclipse at different times (the separation between the single shots are 5 minutes in time), another interesting optical “feature” can be seen if one looks closely.
The images to the left have a red fringe to the left side and a blue one to the right. The opposite is the case at the sun’s images to the right of the sequence. In the center, the sun looks “normal”, without any colored fringes at all.
Well, this is an optical effect (actually it would be considered a flaw of the optics) called chromatic aberration. There are two types of chromatic aberrations: Lateral and axial chromatic aberration. In this case, we have a lateral chromatic aberration, meaning that the magnification for different wavelengths (i.e. the color) are slightly different. Therefore, each color has its own location in the image plane. Lateral chromatic aberration gets worse to the outside of an image, in its center it is zero. This is why the sun looks close to perfect (in the sense of color impression) at the image’s center.

I used a simple Fraunhofer achromatic telescope, consisting of two lenses with a small air gap between the lenses. The first lens is a positive crown glass element (“collecting light”), the second one a negative flint glass lens (“diverging light”). In this combination, no full color correction can be achieved. The “separation” of the wavelengths is due to glasses having a higher refractive index at shorter wavelengths, so blue is refracted stronger than red light.

There are good solutions to achieve close to perfect images up to the image’s edges, two of which are the apochromatic telescope and the super-apochromatic telescope. However, those instruments are awfully expensive.
When it comes to color fidelity, mirrors are best – but mirror telescopes introduce new aberrations to images…

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Wie schon in einem früheren Blogeintrag erwähnt, habe ich eine zweite Kamera verwendet, um sowohl Umgebungslichtfotos als auch Weitwinkelbilder der Sonnenfinsternis aufzunehmen, um diese zu einer Reihenaufnahme zusammenzufügen.
Für die Aufnahmen habe ich die gleiche Brennweite verwendet wie für die Umgebungslichtbilder, also etwa 34mm Brennweite. Da ich nicht gewillt war, die Blende zwischen den häufigen Aufnahmen zu ändern, musste ich einen Neutraldichtefilter verwenden, um die Sonne aufzunehmen. Anderenfalls wären die Bilder extrem überbelichtet gewesen – auch bei 1/4000 s. In Ermangelung eines OD 4-Filters nutzte ich einen OD 5 (d.h. 1/100.000 des Lichtes geht durch den Filter). Daher musste ich 1/250 s belichten.
Die einzelnen Bilder zeigen sehr schön den Fortschritt der Sonnenfinsternis. Da ich ein eher wackeliges Stativ verwendet habe, taumelt die Sonnenscheibe etwas umher. Um nicht zu verwirren, habe ich die Sonnenbilder manuell verschoben. Ich habe GIMP verwendet, um alle einzelnen Bilder übereinander zu legen.
Neben der Sonnenfinsternis zu unterschiedlichen Zeiten (der Abstand zwischen den einzelnen Aufnahmen ist 5 Zeitminuten) gibt es ein weiteres optisches „Merkmal“ zu sehen, wenn man genau hinschaut. Die Bilder auf der linken Seite haben einen roten Rand auf der linken Seite und einen blauen auf der rechten. Das Gegenteil ist der Fall bei den Sonnenbildern auf der rechten Seite der Reihenaufnahme. Im Zentrum hingegen sieht die Sonne „normal“ aus, ohne jeglichen farbigen Ring.
Nun, dies ist ein optischer Effekt (tatsächlich würde man es als einen Mangel der Abbildungsoptik bezeichnen), der als chromatische Aberration bezeichnet wird. Es gibt zwei Arten der chromatischen Aberration: Farbquer- und Farblängsfehler. Im vorliegenden Falle haben wir einen Farbquerfehler, was bedeutet, dass die Vergrößerung für verschiedene Wellenlängen (also Farben) geringfügig unterschiedlich ist. Daher hat jede Farbe ihren eigenen Platz auf der Bildebene. Der Farbquerfehler wird im Bild schlimmer nach außen hin und ist in der Bildmitte gleich null. Das ist der Grund, wieso die Sonne in der Bildmitte nahezu perfekt abgebildet wird (hinsichtlich des Farbeindruckes).
Ich habe einen einfachen Fraunhofer-Achromaten verwendet, welcher aus zwei Linsen mit einem kleinen Luftspalt dazwischen besteht. Die erste Linse ist eine sammelnde Kronglaslinse, die zweite eine Zerstreuungslinse aus Flintglas. In dieser Kombination kann keine vollkommene Farbkorrektur erzielt werden. Die „Teilung“ der Wellenlängen entsteht dadurch, dass Gläser bei kürzeren Wellenlängen eine höhere Brechzahl aufweisen, daher wird blaues Licht stärker gebrochen als rotes.
Es gibt gute Lösungen um eine nahezu perfekte Abbildung bis hin zu den Bildecken zu erzielen, zwei davon sind der Apochromat und der Super-Apochromat. Allerdings sind diese Instrumente unglaublich teuer.
Wenn es um Farbtreue geht sind Spiegel am besten – aber Spiegelteleskope bringen neue Abbildungsfehler ins Bild mit ein…

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Pictures from top to bottom:

(1) Sequence compiled of single images of the solar eclipse, 5 min time separation between the images, zoomed in
(2) Chromatic aberration, see text for details
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Bilder von oben nach unten:

(1) Reihenaufnahme, zusammengesetzt aus Einzelaufnahmen der Sonnenfinsternis, 5 Minuten Abstand zwischen den Bildern, Ausschnittsvergrößerung
(2) Chromatische Aberration, siehe Text für Details