Sunday, September 13, 2015

Lucky under the circumstances / Glück im Unglück


95% of all times I observe from the backyard. The advantages are clear: Not having to pack and unpack the whole equipment into and out of the car, no necessity to drive, it is almost impossible to forget anything (and if so, it’s only a couple feet away), internet can be used – and I also appreciate the quick availability of a restroom the older I get.
However, I can only observe quite a limited fraction of the sky, spanning from the east to the south. The northern and western skies cannot be seen since houses and trees are blocking the view.
Last evening I wanted to pay the slowly but surely vaning Sagittarius a visit in order to observe some globular clusters. After a very short drive (the observing spot with an unblocked view to the southern-west is some 200 yards birds view from home) I set up the telescope and started observing. The sky was not really well and it was quite windy. After my first globular the wind freshened and it became uncomfortable. Nevertheless, I tried to capture a third globular on paper. I had to interrupt observation pretty often in order to hold the scope so it would not shift. In a supposed moment of still air I went to the music stand on which I finished the sketch of the last object. Suddenly, a strong wind gust came. The telescope, originally pointing close to horizon, erected as fast as a lightning up to zenith and eventually flipped over. My heart was in my mouth and I feared the worst. Solely the well-known sound of cracking glass was missing. When the telescope lay in the fields (in the other direction, there was way harder asphalt), I ran to it and had a look at the primary mirror. In this moment, some 15 drawing templates from the music stand vanished – who cares, the primary is more important.
When I built the Dobsonian back in 2002, I integrated two pins for the primary that do not touch it but prevent it from flipping. Up to now I had never really needed them and once they even introduced severe astigmatism when I pushed the primary against the pins while collimating. Well, they did a pretty good job now. The primary came off its cell but did not flip over but still hang in the sling and was touching the pins. Without those the mirror would have fallen upside down right onto the aluminium bars of the truss tube. I was quite lucky under the circumstances! That is all I can say.
After setting the scope upright again and securing it, I started catching the drawing templates. They were distributed among a small creek some 30 yards away. Back at the scope I had a look at the nice mess. The focuser, the primary and the secondary seemed undamaged, the rocker box and the secondary cage (after all, it fell down 85 inches) were not really hurt. Solely the fixture of the finder scope was completely dented. Here one could see the immense forces at work (altogether the scope weighs some 120 pounds!).
So I packed my stuff and went back home. There I inspected everything again and repaired the finder scope holder. Two new drill holes into the secondary cage (the old ones were torn out) – and the finder was back where it belongs.
Afterwards I observed for three more hours – protected from the wind by houses and trees…

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Ich beobachte zu ca. 95% von zu Hause aus. Die Vorteile liegen auf der Hand: Kein Ein- und Auspacken des gesamten Equipments in das und aus dem Fahrzeug, keine Notwendigkeit zu fahren, man kann praktisch nichts vergessen mitzunehmen (und wenn, dann sind es nur ein paar Schritte), Internet kann benutzt werden – und auch die schnelle Verfügbarkeit einer Toilette weiß ich mit zunehmendem Alter immer mehr zu schätzen.
Allerdings kann ich von zu Hause aus nur einen sehr begrenzten Himmelsausschnitt beobachten. Dieser erstreckt sich von Osten bis Süden. Nord- und Westhimmel sind nicht zu sehen, da dort Häuser und Bäume im Weg stehen.
Gestern Abend wollte ich aber dem langsam verschwindenden Schützen noch einen Besuch abstatten um ein paar Kugelsternhaufen zu beobachten. Nach sehr kurzer Fahrt (der Beobachtungsplatz mit freier Sicht auf den Südwesthimmel liegt ca. 200m Luftlinie von zu Hause entfernt) baute ich das Teleskop auf und fing die Beobachtung an. Der Himmel war nicht besonders gut und es war ein wenig windig. Nach dem ersten Kugelsternhaufen frischte der Wind auf und es wurde immer ungemütlicher. Trotzdem versuchte ich noch, einen dritten Kugelsternhaufen auf Papier zu bannen. Sehr oft musste ich aber die Beobachtung unterbrechen und das Teleskop festhalten, damit es sich durch den Wind nicht verstellt.
Als ich in einem vermeintlichen Moment der Windstille das Teleskop verließ um zum Notenständer zu gehen, auf welchem ich meine Zeichnung des letzten Objektes fertig machte, kam eine starke Windböe. Das Teleskop richtete sich von fast Horizontstellung zunächst blitzschnell auf, um anschließend im Zenit angekommen komplett nach hinten zu kippen. Mir sackte das Herz in die Hose und ich befürchtete das Schlimmste. Einzig das gutbekannte Geräusch von berstendem Glas blieb aus. Nachdem das Teleskop auf der Wiese lag (in der anderen Richtung wäre deutlich härterer Asphalt gewesen), schnellte ich zu diesem hin und schaute mir den Hauptspiegel an. In diesem Moment verflüchtigten sich ca. 15 Zeichenblätter vom Notenständer in Richtung Acker – egal, der Spiegel ist wichtiger.
Als ich das Teleskop 2002 gebaut hatte, integrierte ich zwei „Rückhalter“ für den Hauptspiegel. Bisher habe ich sie noch nie benötigt und einmal haben sie mir sogar einen starken Astigmatismus erzeugt, da ich den Hauptspiegel beim Kollimieren gegen diese Rückhalter gedrückt habe. Tja, nun haben sie einen ziemlich guten Job getan. Der Spiegel ist aus der Zelle gesprungen, aber ist nicht übergekippt, sondern hing noch ein wenig in der Schlinge und lag am Rückhalter an. Ohne diesen wäre er nun kopfüber auf die Aluminiumstangen des Tubus gefallen. Glück im Unglück! Mehr kann ich dazu nicht sagen.
Nachdem ich das Teleskop wieder aufgerichtet und gesichert hatte, machte ich mich auf die Suche nach den Zeichenblättern. Diese lagen schön verteilt in einem kleinen Bach, ca. 30m vom Teleskop entfernt. Wieder zurück am Teleskop schaute ich mir die Bescherung genauer an. Okularauszug, Haupt- und Fangspiegel schienen unversehrt, auch die Rockerbox und der Hut (immerhin aus einer Höhe von 2,2m zu Boden gestürzt) haben nicht wirklich viel abbekommen. Einzig die Halterung des Sucherfernrohres war deutlich eingedrückt. Hier sieht man, welche Kräfte am Werk waren (dass Teleskop wiegt zusammen immerhin an die 60 kg!).
Ich packte also wieder ein und fuhr nach Hause. Dort konnte ich noch mal alles inspizieren und den Halter für den Sucher reparieren. Zwei neue Löcher im Hut (die alten waren ausgerissen) – und der Sucher hing wieder da, wo er hingehört.
Anschließend habe ich von zu Hause aus noch 3 Stunden beobachten können – windgeschützt durch Häuser und Bäume…

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 Dented finder scope holder
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 Verbogener Sucherfernrohrhalter.


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